Klimagerechtigkeit
DIE KLIMAKRISE WARTET NICHT AUF DEINEN STUDIENABSCHLUSS!
Der sorgsame Umgang mit der Erde, sie zu erhalten und zu schützen, ist die wichtigste Aufgabe unserer Zeit. Aus dem Klimawandel ist längst eine Klimakrise geworden. Extremwetterereignisse zerstören schon heute Lebensgrundlagen. Millionen von Menschen sind aufgrund von Hitzeperioden und Naturkatastrophen auf der Flucht. Wir müssen daher mit aller Kraft verhindern, dass aus der Klimakrise eine Klimakatastrophe wird.
Gesunde Hochschule
Der Umstieg auf eine vegetarische oder vegane Ernährung möglichst vieler Menschen schützt das Klima erheblich und ist zudem noch gesund. Eine radikale Umstellung unserer Ernährungsweise kann jedoch nicht von oben verordnet werden. Vielmehr bedarf es eines attraktiven Angebots zu attraktiven Preisen. Die Hochschulen sind in diesem Prozess ein wichtiger Baustein. Gute und sichtbare Angebote an vegetarischen und veganen Speisen in den Mensen der Hochschulen tragen dabei ihren Teil zu einem gesunden Leben der Studierenden bei.
Unsere Ziele
- Die Mehrheit der Gerichte in den Mensen soll vegan oder vegetarisch sein (Klimaschutz am Teller)
- mindestens 50% Bio-Anteil aller Speisen verbunden mit Regionalität und Saisonalität
- Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel
- Vegane und vegetarische Speisen müssen preiswert sein. Das Tierwohl soll als Maßstab für den Preis gelten.
- Nicht nur Hauptspeisen, sondern auch Snacks für zwischendurch sollen in einer veganen Variante angeboten werden
- Schokolade und andere Süßigkeiten, insbesondere die Angebote aus Automaten, müssen nachhaltig (Bio und Fair Trade) sein. Verpackungsmaterial muss biologisch abbaubar sein
- Kein Essen wegwerfen: Die Mensen sollen mit Foodsharing kooperieren. Überschüssiges Essen wird damit vor dem Müll bewahrt und kostenlos zur Abholung bereitgestellt
- Food-Sharing-Kühlschränke (FairTeiler) an den Hochschulen: Studierende können selbstständig Essen, das zB von Veranstaltungen übrig blieb, in den Kühlschrank stellen und anderen kostenlos zur Verfügung stellen. Die Hochschulen können dafür Kooperationen für die Wartung der Geräte eingehen.
- Essbarer Campus: Hochbeete zum Anbauen von Obst und Gemüse zur Verfügung stellen (Urban Gardening)
- Förderung für studentisch betriebene Universitätsgärten
Grüne Hochschule
Die Klimakrise zu bekämpfen ist eine Aufgabe, der sich alle stellen müssen. Jede Veränderung hilft. Den Hochschulen kommt hier eine besondere Rolle zu. In vielen Regionen gehören sie zu den größten Betrieben und Arbeitgeberinnen. In ihnen ruht daher ein unglaubliches Potenzial, wenn es um positive Beiträge zur Verringerung der Treibhausemissionen geht. Beginnen wir also an den Hochschulen!
Unsere Ziele
- Das 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens muss bedingungslos eingehalten werden.
- Österreich muss sein Treibhausgasbudget (derzeit noch 700 Mio t) einhalten
- Die Regierung muss eine radikale Energiewende in Österreich vorantreiben
- Hochschulen müssen einen Dekarbonisierungsplan entwickeln und vorlegen
- Die Hochschulen müssen ihre Fassaden, verpflasterte Flächen, Dächer und Innenräume begrünen, sofern möglich. Dazu soll jede Hochschule ein Begrünungskonzept vorlegen.
- Universitäten sollen der “Allianz nachhaltiger Universitäten” beitreten, sofern sie nicht schon Mitglied sind. Die Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen sollen ebenfalls ähnliche Allianzen bilden.
- Nachhaltige Beschaffungspolitik der Hochschulen, wie ökologisches Reinigungsmittel, CO2-neutrales Papier in den Hochschuldruckereien und nachhaltige Materialien bei Hochschul-Merchandise, Fuhrpark mit alternativen Antrieben, Fahrräder und Energiespar-Contracting.
- Umweltzertifizierung der Hochschulen (zB EMAS Zertifizierung wie an der KFU Graz)
- Alle Hochschulveranstaltungen sollen als “Green Events” abgehalten werden (Anreisemöglichkeit ohne Auto, umweltfreundliche Unterkunft usw)
- Grünflächen der Hochschulen sollen nach Biodiversitätskriterien betreut werden
- Grüne Energie an den Hochschulen, das heißt:
- Energie sparen, Gebäude sanieren, Energiesparlampen verwenden
- Gebäude im Winter nicht überheizen
- zertifizierten Öko-Strom beziehen
- Strom selbst erzeugen mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern
- Hochschulen sollen ihren ökologischen Fußabdruck berechnen und jährlich veröffentlichen müssen. Zumindest:
- Energieverbrauch
- Genehmigte Dienstreisen
- eigener Fuhrpark
- angefallener Müll
- An den Hochschulen soll ein Vizerektorat für Klima bzw. eine Klimaabteilung in der Hochschulleitung eingerichtet werden.
- An jeder Hochschule soll es “Green Teams” geben. Das sind eigene, finanziell gut ausgestattete Abteilungen, die die Klimapolitik ihrer Hochschule vorantreiben (wie zB der PLUS Green Campus an der Universität Salzburg).
- Die Umsetzung von Klimamaßnahmen und die Orientierung an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen sollen durch Verankerung in den Leistungsvereinbarungen eine Voraussetzung für die Hochschulfinanzierung werden
- Nachhaltige Instiutionen an Hochschulen ansiedeln (Hochschulgärten, Unverpacktläden, Leihläden). Die Hochschulen können dafür zB die Räume zur Verfügung stellen. Studierende übernehmen den Betrieb.
- Professionelles Abfallmanagement in allen Hochschulgebäuden. Dazu gehört ein durchgängiges, gut gekennzeichnetes Abfalltrennsystem in allen Gebäuden unter Einbindung der Reinigungs- und Entsorgungsbetriebe
- Klimalehrveranstaltungen sollen fester Bestandteil der Curricula werden.
- Klimalehrstellen sollen an allen Hochschulen eingerichtet werden. Als Querschnittsmaterie kann in jedem Bereich für eine grünere Zukunft geforscht und gelehrt werden (zB Klimarecht, Umweltinformatik, Umweltpsychologie)
- Finanzielle Förderung für Abschlussarbeiten zum Thema Klima
- Einrichtung eines Fördertopfs für nachhaltige studentische Initiativen und Projekte an jeder Hochschule, Verankerung in den Satzungen
Mobile Hochschule
Unsere Ziele
- Servicestationen, an denen Studierenden Werkzeuge für die Fahrradreparatur zur Verfügung gestellt werden und die regelmäßig gewartet werden
- Pro 5 Studierenden 1 überdachter Abstellplatz für Fahrräder an allen Hochschulstandorten. Der zusätzliche Platzbedarf für Fahrradanhänger muss mitbedacht werden.
- Radboxen an den Hochschulstandorten, damit Studierende ihre Fahrräder sicher unterbringen können.
- wöchentlicher Rad-Service-Tag an jeder Hochschule.
- Dienstfahrräder für Hochschulbedienstete
- Lastenfahrräder zum Ausleihen für Studierende an jedem größeren Hochschulstandort, zur Verfügung gestellt durch die Hochschülerinnen- und Hochschülerschaften
- günstige Öffi-Tickets für alle Studierenden ohne Altersgrenze
- flächendeckender Öffi-Ausbau und höhere Taktfrequenz auch auf dem Land
- gute Anbindung der Uni-Standorte – auch zu den Randzeiten
- besseres Angebot an Früh- und Abendverbindungen zu den Hochschulstandorten
- Mikroverkehr-Konzepte für die letzte Meile (zB Anruf-Sammeltaxi) in ländlichen Regionen
- Radwegenetz, das die Hochschulstandorte anbindet
- Radwege müssen von der Fahrbahn baulich getrennt sein
- Barrierefreiheit im Verkehr: Breitere Geh- und Radwege
- Fußverkehr: längere Grün-Phasen an Fußgänger_innenampeln, abgestimmte Rot- und Grün-Phasen für den Fußverkehr.
- Flugreisen von Hochschulbediensteten sollen nicht mehr erstattet werden, wenn dieselbe Strecke mit der Bahn in unter 8 Stunden gefahren werden kann. Inlandsflüge sollen nicht mehr erstattet werden.
- CO2-Kompensation für notwendige Flugreisen (siehe dazu das CO2-Kompensationsprojekt der Universität für Bodenkultur)
- Ladestationen für Autos, E-Bikes und E-Mopeds an allen Hochschulstandorten (erhöhten Platzbedarf bei E-Lastenfahrrädern mitbedenken)
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