BOKU

#GRAShilft – Unser Programm

Schon viel erreicht, mit deiner Unterstützung noch viel mehr vor.

Wir konnten durch unseren Einsatz schon einiges bewirken, so gibt es nun endlich den Widerstandspreis an der BOKU, welcher systemkritische und widerständige Projekte von Studierenden mit 500 € fördert. Außerdem haben wir dafür gesorgt, dass es vor dem Mendelhaus einen neuen Radständer gibt und dass deine Stimme in zahlreichen Gesprächen beim Rektorat Gehör findet. Weil wir’s gerne bunt mögen, finden auf unsere Initiative hin jedes Jahr die “Queeren Tage” statt, und auch bei der Normalisierung von Pronomen ist einiges geschehen. Hier ein kurzer Überblick über unsere wichtigsten Erfolge der letzten Zeit:

Wir sind als bagru*GRAS*boku immer für dich da, nicht nur im Wahlkampf.

1. Eine Grüne Uni für alle!

Klima- und Umweltschutz war noch nie so wichtig und drängend wie jetzt. Wir befinden uns mitten in einer Klimakrise, die unsere volle Aufmerksamkeit braucht, auch wenn diese im Moment durch die weltweite Corona-Pandemie etwas in den Hintergrund geraten ist. Wir müssen alle dazu beitragen, dass unser Planet lebenswert bleibt und das Problem ohne Greenwashing an der Wurzel packen. Durch weltweite Klimabewegungen wie Fridays for Future wurde schon viel erreicht, aber es gibt noch einiges zu tun – auch an der scheinbar so grünen BOKU.

Unser Auftrag: die BOKU klimaneutral machen. Und das schnellstmöglich. Es braucht jetzt konkrete Handlungen und eine laute Stimme für mehr Klimagerechtigkeit. Als Studierende wollen wir eine Universität, die sich ihrer Vorbildfunktion bewusst ist und hier mutige Maßnahmen setzt.

Wir wollen ein umfassendes Divestment an der (ÖH) BOKU mit klaren Ausschlusskriterien, das heißt: keinerlei Geld mehr für Kohle, Öl und Gas!. Es kann nicht sein, dass es auf der einen Seite in so vielen Veranstaltungen um Nachhaltigkeit geht, auf der anderen Seite aber mit Geldern direkt oder indirekt umweltschädliche Projekte unterstützt werden.

Zudem ist es auch höchste Zeit, dass endlich das vegane und biologische Angebot in der Mensa und bei den Snacks in den Automaten auf allen Standorten ausgebaut wird. Während andere Fraktionen ihr tagtägliches Stück Fleisch mit knirschenden Zähnen verteidigen, schauen wir bei Tierleid und Umweltzerstörung nicht weg! Skripten sind auf der BOKU sehr teuer und verbrauchen extrem viel Papier und damit Ressourcen. Deshalb möchten wir, dass Skripten zukünftig in digitaler Form (gerade in der aktuellen Situation wichtig) und gratis angeboten werden. Weiters fordern wir einen grünen, verkehrsberuhigten Campus mit viel mehr Platz für Fußgänger_innen und Radfahrer_innen und weniger Platz für Autos. Die BOKU soll endlich noch grüner werden – zum Beispiel mit mehr Fassadenbegrünung und Blumenwiesen zur Förderung der Artenvielfalt, ganz nach dem Motto Grün statt Grau!

Unsere Forderungen:

2. Für eine laute und politische ÖH!

Wir befinden uns in einer fragilen Zeit, in der noch einiges erreichbar ist, vieles aber verloren scheint. Viele sind bei gesellschaftlichen Herausforderungen verleitet wegzuschauen. Aber das geht nicht, zu viel steht auf dem Spiel – unpolitisch sein können wir uns in Zeiten wie diesen nicht mehr leisten. Wir müssen erkennen, dass Themen wie Gleichbehandlung, soziale Absicherung und Klima zutiefst politische Themen sind.

Während Studierende von vielen Schieflagen selber akut betroffen sind und über die Herausforderungen unserer Gesellschaft Bescheid wissen, ziert sich die ÖH BOKU aktuell dennoch davor klare politische Positionen zu vertreten. Dabei liegt es gerade auch an uns Studierenden unsere Zukunft mitzugestalten und für ein gutes Leben für alle zu kämpfen! Wir setzen uns darum dafür ein, dass die ÖH wieder anfängt Dinge kritisch zu hinterfragen, und zwar nicht nur Studieninhalte, sondern genauso politische Zusammenhänge, die uns alle betreffen. Es braucht keine ÖH, die nur verwaltet – sondern eine die aktiv gestaltet! Denn nichts ist unpolitisch und ganz bestimmt nicht unser Uni-Leben!

Diskussionen über  aktuelle Themen, die auch über unsere Uni, über Wien und Österreich und Europa hinausgehen, brauchen darum mehr Platz an der BOKU. Wir wollen uns rechtzeitig politisch weiterbilden, die eigene Blase verlassen und uns auch außerhalb des Hörsaals politisch einmischen und Stellung beziehen, auch – und vielleicht gerade dann – wenn wir damit anecken. Wer kann sich besser für die Rechte von Studierenden stark machen, als wir selbst? Wer kann besser für die kommenden Herausforderungen laut streiten als wir? Auch die Coronapandemie zeigt z.B. wieder einmal die klaffende Schere zwischen Arm und Reich. Hier muss eine ÖH sich für Chancengleichheit und Gerechtigkeit einsetzen.

Für all das braucht es endlich eine ÖH die handlungsfähig ist, an einem Strang zieht und klare Werte vertritt. Wir fordern: Interessen der Studierenden lautstark vertreten statt Kuschelkurs!

Unsere Forderungen:

3. Kein Platz für Hass und Diskriminierung!

Die Universität sollte einen diskriminierungsfreien Raum für alle bieten, uns auf gesellschaftliche Probleme wie Rassismus, Homophobie und Sexismus aufmerksam machen und uns dazu anregen verantwortungsbewusst mit diesen Problemen umzugehen. Doch wie soll das möglich sein, wenn wir selbst auf der Uni das Gegenteil erleben, und Diskriminierung für viele Teil des Alltags ist. 

Wenn es mal wieder nur um Studenten und nicht um Student_innen geht, man mit dem falschen Pronomen angesprochen wird, nicht weiß welche Toilette man verwenden soll, es keine barrierefreien Zugänge auf die Uni gibt, die Geldbörse am Monatsende gänzlich leer ist oder Rassismus und Sexismus in den Lehrveranstaltungen einfach totgeschwiegen werden, dann ist Diskriminierung ein systematisches Problem auf der Uni. Und weil wir das nicht einfach so akzeptieren können, setzen wir uns für eine Uni ein, auf der sich jede_r wohlfühlen kann.

Wir wollen, dass Geschlecht, Aussehen, Herkunft, Einkommen, Hautfarbe und Sexualität keinen Einfluss auf die Bildungschancen von Studierenden haben. Wir wollen eine faire, chancengleiche Uni. Wir wollen eine BOKU, die Zeichen und Maßnahmen setzt gegen Diskriminierung, gegen soziale Ungerechtigkeit und gegen jede Form des Hasses. Darum hissen wir unser Regenbogenfahne und fordern lautstark eine Diskriminierungsfreie Uni für alle!

Wir wollen, dass die BOKU endlich ein Ort des Wohlfühlens wird, an dem niemand Angst vor Diskriminierung haben muss. Deswegen ist es höchste Zeit für:

4. Gute Bildung für Alle

Bildung wird nach wie vor vererbt. Wer aus akademischen Familien kommt, wird auch selbst eher einen akademischen Abschluss erlangen. Studierende aus Arbeiter_innenfamilien haben es daher generell schwerer in Hochschulen, durch die UG Novelle werden ihnen allerdings noch mehr Steine in den Weg gelegt. Wer nicht schnell genug studiert, wird exmatrikuliert und wer nicht genug Vorwissen hat, kommt gar nicht erst in das gewünschte Studium hinein.

Wer in den knappen Zeitplan des Studiums nicht hineinpasst  oder aus dem Ausland kommt, muss immer noch Studiengebühren bezahlen, wenn man dann noch Skripten, einen passenden Laptop, Bücher und weitere Lehrmaterialien kaufen will, wird es ganz schön teuer. Deswegen fordern wir ein Grundstipendium von 850€/Monat für alle und die Abschaffung der Studiengebühren, auch nach den Toleranzsemestern, damit Studieren für alle möglich ist. Außerdem braucht es, gerade jetzt, einen Ausbau der IT-Infrastruktur der BOKU und gratis sowie online zugängliche Skripten für alle Lehrveranstaltungen. Auch für Recherchearbeiten muss man oft entweder ewig suchen, bis man öffentlich zugängliche Beiträge findet, oder sehr viel zahlen. Deswegen fordern wir  eine Umstellung auf Open Source und kostenlose Bereitstellung von studienrelevanten Programmen und Inhalten.

Egal ob Pandemie oder nicht, wir Studierende müssen immer schnell sein, um in die Lehrveranstaltungen oder Prüfungen rein zu kommen. Sonst heißt es monatelang warten. Deswegen müssen wir endlich weg von den stark beschränkten Plätzen in Prüfungen und Lehrveranstaltungen. Um nicht hinten nach zu sein, wenn man mal eine Vorlesung verpasst, sollen alle Lehrveranstaltungen aufgezeichnet und online abrufbar sein. Um Lehrveranstaltungen laufend zu verbessern und Dozent_innen Rückmeldung zu ihrer Arbeit geben zu können, muss es die Möglichkeit geben, anonym und jederzeit, Feedback zu LVs geben zu können.

Für viele Studierende ist außerdem der Leistungsdruck während dem Studium eine große psychische Belastung. Durch den online Unterricht ist dieser noch größer geworden. Es muss der Druck auf Studierende selbst reduziert, und das Angebot für psychologische Unterstützung erweitert werden. Auf der BOKU selbst würden, gerade in Zeiten von Distance Learning, online Vernetzungstreffen und ein weiter greifendes Buddy System vielen Studierenden helfen.

Weil wir alle eine gerechte Uni wollen, fordern wir:

5. Internationale Mobilität

Die Mobilitätszahlen (z.B. Erasmus Aufenthalte) sinken. Und das auch schon vor der Pandemie. Grund dafür sind mitunter die bürokratischen Hürden an den jeweiligen Universitäten. An der BOKU ist es quasi unmöglich während des Bachelor Studiums ins Ausland zu gehen und sich Pflichtfächer anrechnen zu lassen. Und auch im Master ist es kaum möglich, Kern-Lehrveranstaltungen an anderen Unis zu belegen. Lehrende sind oft zu stur, es wird nicht exakt das Gleiche unterrichtet oder Studierende schrecken alleine schon vor dem Fragen zurück. Wir bekommen immer wieder mit, dass Personen sich nicht trauen ins Ausland zu gehen, weil sie sonst ein Semester verlieren würden, dass Personen die im Ausland waren nun einen massiven Überschuss an freien Wahlfächern haben, weil sie sich keine Pflichtfächer anrechnen lassen konnten. Oder Studierende nicht in der Mindeststudienzeit fertig werden können, weil sie ein „verlorenes“ Semester oder Praktikum im Ausland absolviert haben.

Daher fordern wir sowohl im Bachelor als auch im Master ein Mobilitätsfenster von mindestens einem Semester in jedem Curriculum. Die Idee ist, dass Studierende 30 ECTS an (freien) Wahlfächern zur Verfügung gestellt werden und sie somit eine einfachere Möglichkeit haben, ein Semester lang im Ausland studieren zu können, ohne wertvolle ECTS oder Studienzeit zu verlieren. Es wird schon sehr lange über eine große Veränderung der Lehre an der BOKU gesprochen, sei es über die Schaffung von mehr Freiheiten, ein Modulsystem oder anderes. Nun ist es endlich an der Zeit, dass das Gerede auch in Tatsachen umgesetzt wird.

An der BOKU gibt es vergleichsweise wenig Studierende, die sich für einen Auslandsaufenthalt entscheiden. Das lässt auch die Universität selbst nicht gut dastehen. Lang und breit wird diskutiert, warum denn keine Studierende mehr einen Teil ihres Studiums im Ausland verbringen wollen, anstatt sie selbst zu fragen, was ihre Hürden sind und diese dann zu verändern.

Mit dem Ausbau der online Lehre werden immer mehr Lehrveranstaltungen von internationalen Partneruniversitäten auch für BOKU Studierende offen. Auch hier ist das Problem, dass sich – trotz bilateraler Abkommen – kaum LVs anrechnen lassen können. Außer eben als freie Wahlfächer. Dabei wäre die Online Mobilität ein großer Vorteil für Studierende, die aus persönlichen, finanziellen oder gesundheitlichen Gründen keinen Auslandsaufenthalt machen können. Es wird immer mehr über Chancengleichheit, Inklusion und Diversität gesprochen. Daher setzen wir uns dafür ein, dass jede Person die Möglichkeit hat, eine Art von Mobilität in ihrem Studium wahrnehmen zu können.